Luftschadstoffe trotz diverser Maßnahmen angestiegen

Bericht des Umweltbundesamt

Aktueller Anlass: Bericht des Umweltbundesamt (Treibhausgasbilanz 2017) zeigt, dass Treibhausgasemissionen (Luftschadstoffe) trotz diverser Maßnahmen das dritte Mal in Folge angestiegen sind. Seit 1990 ist eine Steigerung beim Verkehr um 71,8%. 30 Jahre (!)

Luftschadstoffe haben eine erhebliche Auswirkung auf die menschliche Gesundheit, aber auch auf das Ökosystem generell. Feinstaubpartikel sollen Atemwege schädigen, Lungenleiden verschlechtern, erhöht das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt und Herz-Kreislauferkrankungen. PM10 kann beim Menschen in die Nasenhöhle, PM2,5 bis in die Bronchien und Lungenbläschen und ultrafeine Partikel bis in das Lungengewebe und sogar in den Blutkreislauf eindringen. Zu Feinstaub zählen alle Partikel, die in der Luft schwirren und primär aus Sulfat, Nitrat, Ammoniak, Natriumchlorid, Kohlenstoff, Staub und Wasser bestehen.

Die WHO sieht in der Luftverschmutzung  das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in der EU. Nun gibt es Grenzwerte, die uns davor schützen sollen. Aber werden diese auch eingehalten? 

Grenzwerte für Feinstaub basieren auf der EU-RL zur Luftreinhaltung und werden in Österreich im IG-L (Immissionsschutzgesetz Luft) umgesetzt. In Österreich gilt für Feinstaub PM10: 50 µg/m³ Tagesmittelwert, pro Kalenderjahr sind 25 Überschreitungen möglich und 40 µg/m³ Jahresmittelwert. Bei PM2,5 ist ein Jahresmittelwert von 25 µg/m³ festgesetzt. 

In der EU sind 35 Überschreitungen pro Kalenderjahr möglich. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat einen Richtwert für PM2,5 von 10 µg/m³ festgelegt.  Das europäische Limit von im Jahresmittel 25 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter ist 2,5-mal so hoch wie die Empfehlung der WHO.

In Salzburg gibt es Messstationen, welche zum Monitoring der Feinstaubbelastung dienen. Gesetzeskonform aufgestellt, stellt sich trotzdem die Frage, wie weit diese Ergebnisse dann auch repräsentativ sind. In Lehen steht eine Messtation im Lehener Park, kein Vergleich zur viel befahrenen Ignaz-Harrer-Straße. Trotzdem wurde alleine im Jänner von dieser Messstation drei mal eine Überschreitung des Grenzwertes von 50 µg/m³ gemeldet 

Überschreitungen Salzburg Lehener Park

Luftschadstoffe in Salzburg

Liste SALZ schafft Transparenz

Wir haben uns ein handelsübliches Feinstaub-Messgerät besorgt und waren vor Ort und das mehrmals. Auf der Ignaz-Harrer-Straße haben wir einen Spitzenwert bei  PM10  von 146 und PM2,5 von 104 (!)  (Schumacherstraße Ecke Iganz Harrer Str).

SALZ ist beim Bürger

Wollt ihr/Wollen Sie die tatsächliche Feinstaubbelastung bei Ihnen zu Hause, am Balkon oder im Garten wissen? Wohnen Sie an einer viel befahrenen Straße und sorgen sich um die Gesundheitsbelastung? WIR MESSEN! 

Grenzwerte dürfen keine ideologischen Spielbälle sein, sondern dienen als Vorsorgeprinzip (Schutz unserer Gesundheit). 

Zusammenfassung in Kurzform

Grenzwerte sollen uns vor Feinstaub schützen. Wie authentisch sind die Messwerte? Wir messen! SALZ schafft Transparenz! SALZ ist beim Bürger (Betroffenen). Aufruf endlich Verkehrsproblematik zu entschärfen. Wollen wir weitere 30 Jahre zuschauen? 

Chronische Bronchitis (COPD) hat nach Angaben der StudienautorInnen bei Frauen in Österreich Diabetes als führende Ursache für Gesundheitsbeeinträchtigungen abgelöst. COPD verzeichnete einen Anstieg von 71 Prozent zwischen 1990 und 2013.

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